Gedichte

Donnerstag, 6. Oktober 2005

Voo Doo


Wenn sich mein Ärger
Wie ein Kreisel dreht
Dessen Spitze
Sich tief im Zorn eingräbt

Vor meinen Augen
Blutrote Nebelschwaden
Mich
Zu einem Massaker laden

Ich Voo-Doo-Bräuche
Ritualisiere
Und schwarze Messen
Zelebriere

Mein Schrei
Die Höllenhunde ruft
Um dich zu holen
In meine Gruft
Deiner Gedankenlosigkeit
Die mich
So sehr verflucht

Ist das nichts anderes
Als reine Sehnsucht

sig


Donnerstag, 29. September 2005

Weiberherbst



Zärtlich getragen
vom Nebel
Der sich weich um mich schmiegt
Tief atmend
den Duft des Herbstes
Der in der satten Luft liegt
Schwebt mein Herz
durch die farbige Pracht
Die mein Leben so herrlich reich macht

Es sind die Farben
der glücklichen Stille
Die in mir leuchten
in einer Fülle
Die Gott
in meine Ewigkeit senkt
Weil Er mir wieder
den Herbst schenkt

Sanftes Nieseln streichelt mich
Und küsst wie frischer Morgentau
Alle meine Sinne wach
Und ich erkenne im Herbst die Frau

Der Jahreszeiten einziges Weib
Die strahlende Schönheit
In deren Leib
der Herd des Lebens ewig wärmt

weiberherbst

Der Frühling
Der Jüngling
der strahlend ausschwärmt
Der sorglos aufbricht
und überall sät

Der Sommer
Der lachend einhergeht
Mit heißem Atem
und mit spendender Kraft
Alles wachsen lässt
aus seinem Saft

Der in schwülen Nächten
von Freiheit erzählt
Und vieles verspricht
was er dann nicht hält

Der Winter
Ein eiskalter Soldat
Mit klirrenden Waffen
in prachtvollem Staat
Tötet
was sich nicht schützt vor ihm
Lässt viele
zitternd vor ihm fliehen

Doch jetzt der Herbst
der nach innen ruft
Mit prächtigen Farben
und sinnlichem Duft
Mit weichen Konturen
im milden Licht
Mit feuchten Lippen
im üppigen Gesicht
Der Ernten gibt
und sich daran freut

Der Jahreszeiten Weiblichkeit

Und groß ist mein Glück
so von Weib zu Weib
Denn auch ich
fühl' den Herbst
in meinem Leib

sig


einladung


Donnerstag, 15. September 2005

Wo bist du?


Wo ist dein Blick?wobistdu
Wo ist deine Hand?
Wo ist das Erkennen
Das ich bei dir fand?

Wo ist dein Lächeln?
Wo ist dein Lachen?
Wo sind deine Worte
Die mich glücklich machen?

Wo sind die Grübchen
in deinen Wangen?
Wo ist das
Was zwischen uns angefangen?

Wo ist dein Duft?
Der Duft deiner Haut?
Wo ist dein Herz
In das ich geschaut?

Wo ist dein Mund?
Wo ist dein Kuss?
Wo ist dein Versprechen?
Wo ist dein Entschluss?

Wo ist dein Grübeln?
Wo ist dein Denken?
Wo sind deine Schritte
Die dich zu mir lenken?

Wo ist alles
das ich so lang gesucht?
Wo bist du?
Und wo
Ist deine Sehnsucht?

sig


einladung


Mittwoch, 14. September 2005

Übergabe


Ich habe dich
meiner Liebe übergeben
So kann ich
in Freiheit weiterleben

Meine Liebe
muss dir nicht verzeihen
Weil ihr hast du nichts angetan

Meine Liebe
muss nicht nach dir schreien
Weil sie immer bei dir sein kann

Meine Liebe
sehnt sich nicht nach dir
Weil sie dich nicht besitzen will

Meine Liebe
steht immer hinter dir
Und wartet dort auf dich ganz still

Meine Liebe
braucht von dir kein Wort
Weil sie dich hört
Auch wenn du nichts sagst

Meine Liebe
erscheint nur dann von dir fort
Wenn du
sie nicht zu erkennen vermagst

Ich
kann das alles
nicht so gut

Statt dir zu verzeihen
Ist mir ängstlich zumut

Um bei dir zu sein
Brauche ich dich
In der Zwischenzeit
Sehne ich mich

Still abzuwarten
Fällt mir sehr schwer
Und wieso sagst du
zu mir nichts mehr?

Und alles was ich
zu erkennen vermag
Ist
dass du fort bist
seit jenem Tag

Darum musste ich dich
meiner Liebe übergeben
Denn ich
will in Freiheit
weiterleben

sig


aus der
lesung-button


Montag, 5. September 2005

Was reimt sich schon auf Frust?





einladung


Freitag, 2. September 2005

Ist das Leben


Wenn du nicht bei mir bistist-das-leben
Ist das Leben
Wie gelbe Plastikblumen:
Eintönig und nicht blühend

Wenn du nicht bei mir bist
Ist das Leben
Wie Kunstrasen:
Grün gefärbt
Und ohne Ameisen
unter meinen Füßen

Wenn du nicht bei mir bist
Ist das Leben
Wie ein ausgestopfter Kanarienvogel:
Festgehalten in einem Käfig
Ohne Möglichkeit zum Gesang

Wenn du nicht bei mir bist
Ist das Leben
Wie eine festverschlossene Parfumflasche:
Glashart und den Duft nicht freigebend

Wenn du nicht bei mir bist
Ist das Leben
Wie Mairegen den man durch's Fenster sieht:
Strohtrocken und kein Wachstum bringend

Wenn du bei mir bist
Erblühen die roten Knospen auf meiner Brust
Ameisen kribbeln in meinem Bauch
Und meine Lieblingsfarbe ist Rosa

In mir erklingt das Lied der Liebe
Das die Fenster meines Herzens weit öffnet
Und der Duft deines Körpers
Macht mich klitschnass
Unter dem Wachstum deines Frühlings

Wenn du bei mir bist
Ist das Leben

sig


einladung


Montag, 29. August 2005

Alle Männer sind du


Alle Männer sind du
Und du bist alle Männer

Alle schau ich an
Wie den einzigen Mann
Ich kann sie alle spüren
Weil sie mein Herz berühren

Einer hat deine Hände
Ein anderer deinen Blick
Dieser hat deine Worte
Jener dein bestes Stück

Der dort hat deine Angst
Und spielt das gleiche Spiel
Doch der hier gibt mir Wärme
Mit deinem Gefühl

Und allen kann ich geben
Was fehlt in deinem Leben

Und so
kann ich dich lieben
Weil es die Männer gibt
Denen du die Frau gegeben
Die dich
in ihnen allen liebt

sig


Freitag, 26. August 2005

Wirklich?


Es ist mein Körper
Der sich nach ihm sehnt
Der sich nach dir nicht sehnen darf

Es ist mein Körper
Der mich von dir trennt
Weil auch er der Zärtlichkeit bedarf

Die Zärtlichkeit
Die du bereit bist
mir zu geben
Betrifft nur meinen Geist

Doch auch mein Körper
gehört zu meinem Leben
Und ist es wirklich so
dass es nun heißt
Entscheidung?

Dieser oder Jener?
Körper oder Geist?
Oder euch alle beide?

Was aber soviel heißt
Wie
Will ich das wirklich?
Ich weiß dass es nicht so ist

Ich will nur wirklich wissen
Was du in Wahrheit für mich bist

sig

wirklich




Montag, 22. August 2005

Die Leichtigkeit des Seins


Die Leichtigkeit des Seins
Wünsch ich mir
zu erlernen

Doch liegt im Erlernen
bereits das Entfernen
von der Leichtigkeit

Mein Selbst-Sein
zu erlernen
Mich dabei
nicht von dir entfernen
ist keine Leichtigkeit

Was bleibt
ist meine Sehnsucht

Nach Uns
oder
der Leichtigkeit des Seins

sig


Samstag, 20. August 2005

Lebenswoche


Was ist schon eine Woche?
Für mich
Mein ganzes Leben
Was alle meine Jahre
Mir immer schon gegeben
Hab ich
In einer Woche
Gefunden und verloren

Am Anfang dieser Woche
Da hast du mich geboren
Zeigtest mir das Licht der Welt
Hast mir die Dunkelheit erhellt
In der ich lag
Im Weltenbauch

Bevor ich lernte was ich brauch
Um ohne dich zu überleben
Hast du
Die gleiche Nahrung mir gegeben
Die andere
Bereits vor dir verdorben

Am Ende dieser Woche
Bin ich
Daran gestorben

sig

lebenswoche

liebe leser/innen!

wie sich in den letzten monaten gezeigt hat, ist hier nicht mehr viel los. einerseits von meiner seite.
andererseits ist auch das interesse ziemlich zurückgegangen. sicher auch deshalb, weil ich selber viel zu wenig zeit zum bloggen habe.

ich werde dieses blog deshalb schließen. da aber doch sehr viele beiträge hier sind und es sicher einiges zu sehen und zu lesen gibt, lasse ich es online. einfach als archiv.

ich danke euch für die begleitung über all die jahre und wünsche allen zufällig hereinschauenden angenehme leseunterhaltung.

alles liebe!
eure e.we

27.1.2009

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